Auf in ein neues Zeitalter
DAX mit guten Aussichten
26.02.2021 DAX 13.850 Punkte
Rückblickend waren die Handlungsempfehlungen an unsere Kunden auf Basis der Prognose vom April 2020 zielführend. Wir freuen uns über zumeist positive Jahresergebnisse 2020. Dabei ist zu beachten, dass wir vornehmend Dividenden- und Valueaktien in den Kundendepots besitzen. Diese Werte waren in 2019 und 2020 fast nicht gefragt an den Börsen. Technologie, Onlinehandel und erneuerbare Energien waren gefragt. Technologiewerte stiegen um fast 50 %, Dividendenwerte fielen um über 10 % im Jahr 2020, im Jahr des Coronavirus.
Wir stellen aktuell eine Abkopplung der Bewertung von Old School Business und New School Business fest. Fast noch stärker als im Jahr 1999, in der Zeit des neuen Marktes. Aufgrund der niedrigen Zinsen floss das Geld zunächst in die Immobilien und dann in die wilde Spekulation. Die eine Hälfte des Geldes hält der naive Investor als Sicherheit, die andere Hälfte geht in die (Zukunfts-) Spekulation. Das wird schiefgehen, sobald die Zinsen ansteigen. Durchsteigende Zinsen versiegt der Strom der liquiden Mittel einerseits und auf der anderen Seiten steigt die Schwierigkeit Fremdkapital zu generieren, weil Zinsen nur mit Gewinnen zurück bezahlöt werden können und die Zeitspanne bis zur Gewinnerzielung (Geduld des Fremdkapitalgebers) für die Technologiefirmen kürzer wird. Old School Unternehmen bewertet der Markt so, als ob noch hohe Zinsen vorherrschen würden, ein weiterer Grund für den enormen Bewertungsunterschied. In der Folge ist Tesla mehr wert, als alle anderen Autobauer zusammen. Ist dies realistisch?
Unser Blick auf den DAX könnte positiver kaum sein. Die Deutsche Bank vermeldet stabile Erträge und wähnt sich auf dem aufsteigenden Ast. Bayer meldet zwar ein historisch schlechtes Ergebnis, aber nur wegen der einmaligen Monsantoabschreibung, ansonsten laufen alle Geschäftsbereiche ordentlich. Die Deutsche Telekom vermeldet einen historischen Umsatzrekord, VW die erfolgreiche Transformation zu Elektromobilität. VW hat in Deutschland im Januar 2021 über 4.000 rein elektische Autos abgesetzt, Tesla 400. Daimler bringt seine Trucksoparte an die Börse und hebt damit stille Reserven einerseits, bietet aber auch mehr Fokus auf die Zukunft andererseits. Siemens fühlt sich im Green Deal wohl und kann wohl auf eine goldene Turbinenzukunft schauen. Noch größeren Profit aus dem Green Deal wird wohl die RWE ziehen können, die Essener haben sich rechtzeitig bei den erneuerbaren Energien positioniert.
Der DAX ist der Wirtschaft zumeist Jahre voraus, aktuell wartet er jedoch auf vorzeigbare Ergebnisse der DAX-Unternehmen. Diese wiederum ewerden liefern und dann wird er ansteigen. Positiv ist auch die Erweiterung des DAX im September 2021 von 30 auf 40 Unternehmen zu bewerten. Die Erweiterung gibt dem DAX mehr Stabilität.
Dipolisierung, Nachhaltigkeitsblase, Comeback der Old Economy
26.02.2021
These: Die Wirtschaft erholt sich schneller und stärker als angenommen.
Wir finden in 2021 eine globale fiskalpolitische Unterstützung der Wirtschaft vor. Diese wird noch unterstützt durch ein niedriges Zinsumfeld und weitere Liquiditätsunterstützung durch Anleihekäufe. Dieser Rückenwind trifft auf Nachholbedarf bei den Konsumenten und Investitionsbedarf bei den Unternehmen.
Ausgehend von Asien (RCEP + geringe Coronarisiken + Staatsstimuli) über die USA (massive Kreditaufnahme + hochfunktionale Wirtschaft) kommt das Wachstum im Sommer nach Europa.
In den letzten Monaten hat die Nachfrage nach Rohstoffen die Preise steigen lassen. Die Rohstoffnachfrage ist real und mit wirtschaftlicher Tätigkeit eng verbunden.
Folgende Wachstumszahlen halten wir für das Jahr 2021 für realistisch:
- China +8 %
- USA +6 %
- Europa +4,5 % mit steigender Tendenz am Jahresende
Spätestens im dritten Quartal findet sich diese Entwicklung in den Büchern und Zahlen der Unternehmen wieder. Höhere Gewinne sollten auch die Kurse der Unternehmen steigen lassen.
These: Historische Bewertungsdifferenz zwischen New Economy und Old Economy verringert sich wieder hin zum Durchschnittswert. Comeback der Old Economy in 2021.
Ein wenig erinnert die Situation an das Ende der neunziger Jahre, das Internet eröffnet der Wirtschaft völlig neue Geschäftsmodelle. Die NASDAQ wird gegründet, der Neue Markt wird geründet, alle Unternehmen, die mit solchen Geschäftsmodellen werben, werden von den Anlegern wahllos und bar jeglichem Bewertungsansatz gekauft. Die Regeln im virtuellen Raum sind jedoch recht simpel: „The winner takes it all.“ Amazon, Google, Facebook und Co. setzen sich durch, die anderen gibt es nicht mehr.
Anno 1999 traf ich in der Kundenberatung auf 2 Friseure mit einem wirklich guten Einkommen und 100.000 DM freiem Geld. Ich habe eine 10-jährige Bundesanleihe empfohlen mit 7 % jährlicher Ausschüttung mit der Begründung, dass sie genügend Geld mit der Firma verdienen und die Anlage mit 7 % völlig ausreicht. Die beiden schauten mich nur kurz an und sagten: „7 %? Das machen unsere Aktien im Depot am Tag!“ Es ist genau eine Woche her, da wiederholte sich der Dialog (allerdings nicht mit einer Bundesanleihe, sondern der Zusendung des Jahresergebnisses) „Das Jahresergebnis von 5 % im Depot habe ich mit Tesla an einem Tag gemacht.“
Im Jahr 2020 stiegen New Economy-Werte durchschnittlich um 40 %, während Old Economy -10 % verloren haben. In den letzten drei Jahren liegt die Differenz bei über 100 %! Goldman Sachs hat ermittelt, dass (bezahlte) Kurswert von Unternehmen ohne Gewinn (die Unternehmen werden durch Fremdkapital am Leben gehalten) noch niemals so hoch war wie heute. Selbst im Jahr 2000, zu Zeiten der Dotcom-Blase lag die Bewertung deutlich niedriger!
Viele dieser Unternehmen werden niemals in die Gewinnzone kommen oder gar ihre Bewertung durch Gewinne hinterlegen können, aber einige Wenige werden die neuen Amazons sein. Durch die niedrigen Zinsen geht das Spiel wohl noch eine Weile weiter.
Unterm Strich müssen alle im Internet verkauften Waren auch produziert, verpackt und transportiert werden. Die Schere kann also nicht immer weiter auseinanderlaufen. Wie rechnen daher mit einem Comeback der Old Economy im Jahr 2021. Wir denken, dass der Kursanstieg der Dividenden- und Value-Unternehmen wahrscheinlicher ist, als den großen Treffer im Technologiebereich zu landen.
These: Investitionen in neue Produktionsstätten steigen, aber ebenfalls die Herstellungskosten. Diese Entwicklung ist ein Inflationstreiber.
Die Dipolisierung in die Sphären USA oder China scheint voranzuschreiten. Eine Produktionsstätte kann somit zukünftig nur in einer Sphäre liefern. Die Ausfälle der globalen just-in -time-Lieferketten durch exogene Einflussfaktoren (Beispiel Pandemie) lassen dieselben ebenfalls unattraktiv werden. Stabilere Lieferketten mit geringerer Spezifizierung und geringeren Transportwegen unter Berücksichtigung der besonderen politischen Rahmenbedingungen scheinen die Zukunft darzustellen. In der Folge fließen Investitionen in neue moderne Produktionsstätten mit immer höheren Anforderungen an Automation/Robotics. In der Folge werden die Produkte teurer und die Inflation zieht an. Fonds rund um dieses Thema sind spannend.
These: Erneuerbare Energien werden im Rahmen des globalen Green Deals zum El Dorado, Abfall das neue Gold. Es entsteht gerade eine Nachhaltigkeitsblase.
Die Neuausrichtung der Energieversorgung und Verteilung sowie des nachhaltigen Wirtschaftens ist die neue Goldgrube der nächsten Jahre. In den vergangenen Monaten sind die Kurse von Speicherherstellern, Windkraft, Solar und Co. bereits um 50 % gestiegen. Tendenz steil nach oben. Aber, auch das hatten wir schon am Neuen Markt. Neben den offensichtlichen Kandidaten gibt es jedoch auch Förderungen für die Kreislaufwirtschaft. Dieses Thema ist auch spannend und es widmen sich schon einige Fondsmanager diesem Themengebiet.
These: Wirkung ist wichtiger als Rendite.
War in der Vergangenheit einzig die Wirtschaftlichkeit einer Investition entscheidend, so soll sie nun auch eine ökologische oder soziale Wirkung zeigen. Die Nachfrage nach solchen Produkten ist derzeit enorm und somit auch die Wahrscheinlichkeit von schnellen Wertsteigerungen. Ob eine soziale Anlage wirtschaftlich nachhaltig sein kann, das darf jeder selbst entscheiden. Wem jedoch der Impact wichtiger als das Ergebnis ist, der findet im Jahr 2021 neue Möglichkeiten der Investition vor.
13.04.2020 Bewertung Ist-Situation und Prognose
Es wird Jahre dauern, bis wir ähnlich der „vor-Corona-Zeit“ unser Leben gestalten können. Einfache Lösungen gibt es wohl nicht, nur ein Impfstoff oder ein wirksames Medikament stellen einen „Game-Changer“ dar. Mit jedem Tag wird das Virus jedoch verbreiteter und somit Normalität. Die Würfel scheinen Richtung kontrollierte „Herdenimmunität“ gefallen.
Auch die ökonomischen Würfel scheinen ebenfalls gefallen zu sein. Die unlimitierten Hilfsprogramme aller Regierungen und Zentralbanken helfen der Wirtschaft und somit den Aktienwerten durch die wahrlich schwerste Krise seit dem zweiten Weltkrieg in eine neues, noch viel höheres Hoch.
Also jetzt kaufen was geht?
Wir wagen uns nun mit einer Prognose bezüglich den Märkten 2020, 2021 und 2023 aus der Deckung:
- 2020
-
- 30 % Arbeitslosigkeit in den USA? Dr. Lück von der UBS sieht das so kommen, die USA wird ihr Sozialprogramm wohl sogar noch ausweiten müssen.
- London im Chaos? Führungslosigkeit wegen infizierter Regierung und Parlament? Sehr wahrscheinlich, die Queen jedenfalls versucht auf britische Gelassenheit einzuschwören.
- Die Emotionen in den Schwellenländern werden wohl hochkochen. Führt dies zu politischen Unruhen?
- Den Sieg feiern, bevor er errungen ist? Wir meinen, dass die wirtschaftlichen Folgen der Krise stärker sind als bislang von den Experten vorhergesagt. Wir gehen daher von einem oder mehreren Rückschlägen in Richtung 8.000 Punkte oder noch darunter aus.
- 2021
- Der DAX steht durch die monetäre Unterstützung innerhalb von 18 Monaten höher als zu Jahresanfang 2020.
- 2023
- Durch die hohe Verschuldung und den damit weiterhin niedrigen Zins inflationieren die Aktienmärkte in den nächsten 3 Jahren nochmals. DAX ist schnell bei 18.000 Punkte, ohne dass es den Firmen finanziell besser geht als in 2019.
- Russland und China werden Topperformer unter den Ländern, als auch in den Währungen.
- Preise inflationieren wegen reduzierter Globalisierung und erhöhten Sicherheitsmaßnahmen.
- Zinsen bleiben noch deutlicher als bisher unter der Inflationsrate.
- Europa wächst weiter zusammen und fällt nicht auseinander.
- Goldpreis steigt über 2.000 $
Welche Käufe machen zu welchem Zeitpunkt Sinn?
Aus taktischer Sicht besteht eine hohe Chance auf einen nochmaligen Einbruch der Märkte,
- wenn die USA in der Bekämpfung Fehler unterlaufen oder Wirtschaft stärker betroffen ist als bislang angenommen.
- wenn es eine zweite Welle bei den Infektionen gibt.
- wenn Medikamente/Impfstoffe versagen.
- wenn weitere Großstädte wie Tokio, Istanbul, Mexiko, Dehli, ... in große Probleme kommen.
Aus strategischer/langfristiger Sicht können die Börsenkurse durch das viele Geld nur noch höher steigen. Eine komplette langanhaltende Depression ist derzeit sehr unwahrscheinlich. Daher sind derzeit alle nachfolgenden Kaufkurse als langfristig günstig zu betrachten. Nachfolgend stellen wir unterschiedliche strategische Kaufvarianten vor. Es gibt aus unserer Sicht folgende Handlungsalternativen, abhängig vom Ziel des Anlegers.
- Einfach die 10.000 größte Unternehmen der Welt und somit den Weltmarktdurchschnitt kaufen?
- Besitzunternehmen (Holz, Wasser, Immobilien, …), günstig kaufen?
- Qualitätsunternehmen günstig kaufen?
- Gefallene Engel kaufen?
- Profiteure des Virus kaufen?
- Langfristig hohe Zinsen einkaufen?
- Gold kaufen?
- Andere Währungen gegenüber dem Euro kaufen?
Weitergehende Ausführungen zu den Beweggründen für unsere Prognose vom 13.04.2020
Ein Blick auf die aktuelle Corona-Welt
Unsere Einschätzung zur Corona-Gefahr:
- Für eine einfache Durchseuchung ist das Virus zu ansteckend,
- für eine kontrollierte Durchseuchung zu gefährlich,
- für eine Unterdrückung der Ansteckung sind die Maßnahmen zu teuer oder zu autoritär,
- für eine saubere Planung zur Normalität sind die Langzeitrisiken der Viruserkrankung noch nicht einschätzbar (Leber, Gehirn von Virus womöglich betroffen)
Wie geht die Welt damit um?
- Die USA, Großbritannien, Schweden, Niederlande, Belgien, Brasilien, Mexiko haben sich zu Beginn der Coronakrise entschlossen den Weg der Herdenimmunität zu gehen. Die Aussagen der Politiker der verantwortlichen Epidemiologen liegen diesbezüglich vor. Die jetzigen Maßnahmen dienen allenfalls der Notkontrolle und der Selbstrechtfertigung. In 3 – 4 Monaten sollte das Virus 50 % der Bevölkerung bewirtet haben, danach wird der Scherbenhufen zusammengefegt und die Wirtschaft wieder angekurbelt. So der offensichtliche Plan dieser Staatenlenker.
- Frankreich, Italien und Spanien waren wohl zu früh dran, um überhaupt bewusste Entscheidungen zu treffen. Die unaufgeklärte Bevölkerung hat jedenfalls den schwachen Apellen der Politik nicht Folge geleistet und weiter getanzt und ihre Familien zu Hause angesteckt. Die Länder stehen nun da wo sie stehen. Allerdings wird die Bevölkerung in diesen Ländern schneller corona-immun als Nordeuropa sein. Womöglich ein riesiger Vorteil in 2021.
- Österreich und die osteuropäischen Länder haben die Zeit genutzt und gehen rigide gegen das Virus vor. Sie können wahrscheinlich in wenigen Monaten kontrolliert das jeweilige Land wieder hochfahren. Grenzkontrollen sind wohl auf Jahre unumgänglich.
- Deutschland geht einen Mittelweg, man könnte ihn als kontrollierte Herdenimmunität mit Hoffnung auf baldige Medikamente beschreiben. Der Weg ist jedoch gefährlich, weil die Dauer der Restriktionen zu lange und damit zu teuer werden kann.
- Auf Japan/Tokio kommt das Desaster wohl erst in 4 – 6 Wochen so richtig zu.
- Russland hatte zwar die meiste Zeit zur Vorbereitung, doch ist derzeit keine wirkliche Strategie erkennbar. Man muss jedoch sagen, dass die russische Wirtschaft stark vom Öl abhängt und somit die Auswirkungen durch das Virus den Staat wirtschaftlich nicht so hart treffen. Durch Sparsamkeit der letzten Jahre hat der Staat Guthaben aufgebaut, das er zur Bewältigung der Krise einsetzen kann. Ob er es auch tut?
- Südamerika? Das wird wohl hart. Das Virus läuft durch und die medizinische Versorgung ist garantiert nicht ausreichend vorhanden.
- Indien? Indien versucht derzeit alles Machbare. Ob es reicht? In 2 – 3 Monaten kommen die Bilder aus Rio, Mexiko, New Dehli, Kairo, Istanbul …
Die Welt der unterschiedlichen (Corona-) Geschwindigkeiten ergibt unterschiedliche Kauf- oder Verkaufszeitpunkte.
- Corona theoretisch noch eindämmbar, aber es wird wohl zum Ausbruch kommen:
- Brasilien, Japan, Mexiko, Türkei, Indien, Russland, Schweden
- Corona voll im Gange:
- Großbritannien, USA, Iran
- Corona als Dauerzustand:
- Deutschland, Schweiz
- Corona auf dem Peak:
- Italien/Spanien/Frankreich
- Corona unter Kontrolle:
- China/Asien/Norwegen, Österreich, Osteuropa
Einschätzung/Thesen zur Weltwirtschaft im Jahr 2021.
- Amerika braucht Russland
- Der durch das Virus entstandene geringere Energieverbrauch drückt den Ölpreis enorm nach unten. Preise unter 25 $ pro Fass waren schon Realität. Problem: Die Ölförderung in den USA ist ein immer noch wichtiger Wirtschaftszweig und einer mit stärkstem Einfluss auf die Politik. Offenbar benötigen die US-Ölförderer einen Ölpreis in den hohen 30-ern um einen Zusammenbruch zu vermeiden. Der Energiebereich der USA ist hoch fremdfinanziert durch unterschiedlichste High-Yield-Anleihen, diese würden wertlos, wenn die Förderfirmen Konkurs anmelden. Ein Effekt auf die Finanzwelt ähnlich dem Zusammenbruch des Subprime-Marktes ist nicht auszuschließen. Viele internationale High-Yield-Rentenfonds besitzen solche Instrumente, um Rendite zu erzielen. Russland muss also zum Wohl der Welt und zum Wohl seiner „amerikanischen Freunde“, die jahrelang Russland mit Sanktionen regelrecht bekämpft haben, die Fördermenge reduzieren und den Ölpreis bei 35 – 40 US $ halten. Belohnung: Sanktionen werden schrittweise, gesichtswahrend abgebaut. Folge: Russlands Aktienmarkt ist bereits wieder im Aufsteigen.
- Die Welt braucht China
- In China, das haben wir zu unserem Leidwesen auch festgestellt, werden Güter des täglichen Grundbedarfs, Arzneien, … hergestellt. Wir brauchen China derzeit alle. Wenn die aktuell nicht das Virus durch autoritäre Maßnahmen im Griff hätten? Gar nicht auszudenken. Folge: Seit gestern ist der Handelskrieg USA China vermutlich erstmal ad acta gelegt. Dicke Freundschaften entstehen.
- Die Welt braucht Gentechnik
- Von den Grünen aus Deutschland vertrieben, hängt die Hoffnung auf Gentechnologie. Die erfolgreichen Unternehmen werden fürstlich verdienen. Europa wird die Medikamente kaufen müssen, ohne Steuernahmen zu generieren.
- Die Verschuldung durch Corona steigt in unvorstellbare Höhen. Was machen die Währungen?
- Die USA, Europa und Japan sind davon am meisten betroffen. Sind Anleihen dieser Länder im Anschluss noch was wert? Können diese Länder überhaupt adäquate Zinsen bedienen? Steigen die Steuern danach dramatisch an? Gibt es einen Steuerwettbewerb um die Unternehmen?
- China und Russland haben alle Möglichkeiten offen, die sind ja nicht Corona-verschuldet. ↑ Steigende Währungen.
- Die USA haben noch Spielraum bei den Steuern, die sind sehr niedrig im Vergleich. Die kommen wohl trotz massiver Staatsverschuldung durch. → Stabile Währung.
- Europa? Es läuft wohl auf Eurobonds hinaus. Muss es im Falle von Eurobonds nicht auch eine europäische Steuerunion geben? Und europäisches Arbeitsrecht? Machen da alle mit? Die Italiener wollen zwar Geld bekommen, aber mit Steuern zurückbezahlen? Das sollen lieber die Deutschen machen. Die EU muss wohl sich schnell einig werden, die Themen wurden ja schon seit Jahrzehnten verdrängt. ↓Eher fallender Euro zu erwarten.
Ein Blick ins Jahr 2023.
Gibt es Europa noch? Ja!
Unbeachtet durch die Corona-Krise hat die EU Verwaltung die Blockade der WHO durch die USA gelöst. Die WHO war durch die USA dadurch blockiert, weil diese das WHO-Gericht bislang bestimmen konnten. Ohne Rechtsprechung machen WHO-Regeln wenig Sinn. Die EU hat nun ein eigenes Gericht unter dem Schirm der WHO aufgebaut, das von mittlerweile 16 Ländern anerkannt wird. Die WHO erfindet sich gerade neu, ohne die USA. Ein strategisch wichtiger Zug von Europa. Europa muss zusammenstehen, die Aufgaben sind zu groß für einzelne Länder.
Vergisst die Welt America First? Nein!
Wird die Welt weiter ihre Daten über US-Technik führen und speichern müssen? Auch hier wird es einen europäischen Ansatz geben. Mittelfristig wird jedoch wohl weite amerikanische und chinesische Technik benutzt werden müssen. Nordstream wird zu Ende gebaut, die Energieversorgung von West-Europa gesichert.
Die Seidenstraße wird für die EU strategisch immer wichtiger. Die USA werden wohl auf Schmusekurs zu China gehen, dem neuen starken Mann der Welt, und können das Projekt kaum mehr verhindern. China und Russland bevorzugen den Handel mit Europa (Seidenstraße), sofern Europa noch besteht.
Verschuldungsaufbau sollte zu einem Goldpreisanstieg führen; Szenarien hinsichtlich einer weiteren Marktentwicklung
Laufende Bewertung in der Krise
21.03. ergänzt am 22.03.2020
Strategische Empfehlung: Cash, Qualitätsaktien, Gold.
In Vorwegnahme nachfolgender Ausarbeitung empfehlen wir für alle unsere Kunden ihre Liquiditätssituation (Cash) zu prüfen. Im Depot sollen Qualitätsaktien mit Gold sturmfest gesichert werden. Notverkäufe dürfen in den nächsten 24 Monate nach heutigem Ermessen nicht stattfinden. Für Ihre Entscheidung haben wir unsere aktuelle Bewertungsbasis nachfolgend dargestellt.
Informationsbasis
Was bewirkt das Virus?
- Es „wandert“ vom Rachen (Tage 1 – 8) in die Lunge (Tage 7 -14) und kann auch die Leber befallen.
- In 80 % der Fälle Grippesymptome,
- in 15 % eine Lungenentzündung ohne Todesrisiko
- in 5 % der Fälle Lebensgefahr wegen Sauerstoffmangel oder wesentlich seltener wegen Sepsis (Blutvergiftung über Leber). Je älter, desto geringer sind die Überlebenschancen.
- Problem für die Gesellschaft: In mindestens 5 % der Fälle wird eine Intensivbehandlung notwendig. Steht diese nicht zur Verfügung, dann steigt die Todesrate enorm an.
- Es wird hauptsächlich von Rachen zu Rachen übertragen, hauptsächlich in geschlossenen Räumen. Das Virus ist relativ schwer und sinkt schnell zu Boden, weshalb es im Freien sich schwer verbreitet. Es bleibt auch auf Oberflächen ansteckend, dieser Weg ist jedoch eher selten nachgewiesen.
Wie wäre es aufzuhalten?
- Einschränkung der sozialen Kontakte durch alle Einwohner. Rachen zu Rachen muss unterbunden werden!!
- Sensibilisierung der Bevölkerung und damit verbunden Verhaltensänderungen (Abstand, Händewaschen, ...)
- Kostenlose Schnelltestkontingents (10 pro Jahr) für sie ersten Tage
- Zeit gewinnen für medizinischen Fortschritt
- Langfristig: Entstehung von Antikörper nach der Krankheit
Mögliche Maßnahmen zur Eindämmung in verschiedenen Zeit-Stufen dargestellt:
- Akutmaßnahmen bis die Rate beherrschbar erscheint
- Lock down
- Grenzschließungen
- Quarantäne
- Versammlungsverbot
- Verhaltensänderungen
- Schnelltests
- Verstärkte Hygiene
- Besserer Umgang mit dem Virus
- Medikamente
- Desinfektion
- Vermeidung von Neuanfang
- Impfung
- Schnelltests an Flughäfen, Bahnhöfen der Außengrenzen
- Weniger Reiseverkehr, geht auch online
Nachhaltiger Schaden für die Volksgesundheit?
Im Falle einer zu hohen Infektionsrate können viele Menschen unnötig sterben. Ältere und kranke Menschen sind in besonderer Gefahr. Sofern man die Raten kontrollieren kann, entsteht kein Gau, aber es werden viele Menschen sterben. Sofern man Medikamente entwickelt und hier besteht Anlass zur Hoffnung, kann man auch die Sterberate für halbwegs gesunde Menschen sehr geringhalten.
Die Menschheit sollten in der Summe betrachtet keine wesentlichen Schäden erleiden.
Nachhaltiger Schaden für die Wirtschaft?
Entsteht nicht durch die Todesrate bei der wirtschaftlich tätigen Arbeiterschaft, sondern den notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung. Sofern die Neuansteckungsrate unter Kontrolle ist, kann die Wirtschaft auch kontrolliert planen und passende Maßnahmen ergreifen.
Wichtig für die Wirtschaft sind viele, viele Schnelltests, damit sehr schnell zwischen normalem Husten und dem Virus unterschieden werden kann. Regelmäßige Selbsttests werden wohl auf mittlere Sicht notwendig sein. Ebenso das Wissen, ab wann ein Mitarbeiter nicht mehr ansteckend ist und somit ohne Gefahr für die Kollegen weiterarbeiten kann.
Insbesondere die Akutmaßnahmen schränken Produktion, Handel und Vertrieb stark ein. Sie wirken hauptsächlich auf die Liquidität der Menschen und Unternehmen ein. Mangelnde Liquidität führt zu Konkursen und diese wiederum zu Ausfällen. Politik und Zentralbank wollen dieses Szenario eindeutig verhindern. Das ist unmissverständlich ausgedrückt.
Akutmaßnahmen erschweren die Aufrechterhaltung des Just-in time-Prinzips der Globalisierung. Das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Lieferketten wird geringer. Nachhaltige Auswirkungen sind eine Reduzierung der Kleinteiligkeit in der Produktion, ebenso eine Regionalisierung der Produktion. Greifen die Akutmaßnahmen und können die Maßnahmen der zweiten Linie das Virus kontrollieren, dann ist die Wirtschaft damit nachhaltig außer Gefahr. Ist die Wirtschaft gezwungen mehrere Akutmaßnahmen auszuhalten, dann gibt es eine schwere Depression.
Schwache Unternehmen bekommen erstmal durch Liquiditätszuschüsse des Staates ein Überleben quasi unterstützt, wie die Welt dann danach aussieht, ist eher schwierig. Allzu lang können wir eine solche Alimentierung nicht leisten.
Hongkong versorgt die Menschen mit Helikoptergeld. Bei uns wird es gegebenenfalls was Ähnliches wohl auch geben.
Was macht die Welt?
Asiatische Staaten haben den Weg der Akutmaßnahmen bislang erfolgreich beschritten, Singapur zeigt auf, dass eine Kontrolle möglich ist. Europa folgt diesen Erfahrungen nun auch.
Großbritannien, Brasilien und Mexiko gehen den Weg der Herdenimmunisierung und wollen das Virus durchlaufen lassen. Nach neuesten Information ist die Regierung in Großbritannien davon abgekommen.
Die USA haben sich zunächst nicht entschieden Es könnte von Bundesland zu Bundesland differieren, kennen wir von hier. Herr Trump ist nach gestrigen Aussagen wohl von „Laissez-faire“ auf „Eindämmung“ umgeschwenkt.
Nachhaltige Schäden für die Volkswirtschaft und die Finanzwirtschaft, insbesondere die Finanzstabilität?
Sollten zweimal Akutmaßnahmen erfolgen müssen, dann wäre das sicherlich eine große Herausforderung für die Bonität und somit auch Währungsstabilität der Volkswirtschaft. Jetzt rächt sich die laxe Geldpolitik der vergangenen Jahre in den Industriestaaten.
Nachhaltige Veränderungen in unserer Welt?
Politiker, die in der Krise einen ordentlichen Job gemacht haben, werden an Zustimmung gewinnen. Bestes Beispiel: Conte in Italien. Bei uns werden wohl Herr Spahn, Herr Söder, Herr Seehofer und weitere CDU Politiker im Ansehen steigen. Die Welt könnte politisch wieder stabiler werden.
Chinesen senden Ärzte nach Italien und Mundschutzmasken (Alibaba) nach Europa. Diese Gesten der Freundschaft und der Empathie werden in Erinnerung bleiben.
Ändert sich was im Flugverhalten? Mittelfristig ja, aber langfristig?
Klimawandel. Ja, die Luft wird sehr schnell sehr viel besser sein. Es könnte ein Lerneffekt entstehen, könnte … Flüge und Schiffe teurer machen und schon haben wir was bewirkt.
Soziale Bindungen werden in der Krise wesentlich gestärkt. Jeder wird ein wenig geerdeter.
Prognosen
Veränderte Märkte nach Corona?
- Öl günstiger, weil weniger verbraucht wird wegen wahrscheinlichen Teilentglobalisierung. Energieintensive Unternehmen profitieren davon, energiearme Länder profitieren davon.
- Kosten für Flugreisen steigen an.
- Produktion kommt nach Europa zurück. Die Abhängigkeiten, die Lieferketten, die Klimabelastung, … viele Dinge sprechen für eine Produktion in der Region. Das ist auch deshalb sehr wichtig, weil Innovation in der Praxis entsteht und nicht am Schreibtisch. Sehr gut für Europa!
- Verschuldung der Welt, insbesondere der Länder, steigt nochmal dramatisch an.
- Onlinekonferenzen werden noch stärker benutzt.
- Grenzen werden wieder stärker kontrolliert, insbesondere mit Fiebermessungen und weiteren Messungen. Auch diese Daten werden nun von den Staaten aufgenommen.
- Speicherplatzbedarf hört nie auf.
- Digitalisierung nimmt noch mehr Fahrt auf.
Aktuelle Quintessence unserer aktuellen Meinungen (die sich leider auch kurzfristig ändern können) als Prognosebasis
- Die Welt wird sich durch Corona verändern. Es gibt neue Realitäten, wir können uns nicht mehr auf Erfahrungen der Vergangenheit verlassen.
- Die Verschuldung nimmt zu. Vertrauen in die Währungen schwindet.
- Digitalisierung nimmt weiter Fahrt auf.
- Schwächere Vermutung: E-Währungen kommen nun schneller in den Markt.
- Starke Unternehmen sind nach jeder Krise noch stärker, kurzfristig ist hier jedoch den schwachen Unternehmen erstmal geholfen.
- Die Produktion wird regionalisiert.
- Größere Ausfälle sind möglich, auch Stützungsfälle.
- Man kann Corona beherrschen.
Was ist an den Märkten geschehen?
Die Zinsen sind in niemals vorstellbare Tiefen gesunken. -0,59 % Rendite bei einer 10-jährigen Euro-Anleihe. -0,94 bei einer 2-jährigen Euro-Anleihe. Die Aktienmärkte haben zwischen 15 % und 30 % korrigiert. Das Tempo war so schnell, dass man nicht von einer rationalen Korrektur sprechen kann. Europa ist am stärksten von Rückgängen betroffen, darunter auch die Autowerte, die eh schon angeschlagen waren.
Der Ölpreis ist um 40 % gefallen, weil der Bedarf tatsächlich sinkt und die Produzentenländer sich streiten.
Der Goldpreis ist zunächst um 15 % gestiegen und dann wieder auf den Jahresbeginn gefallen. Goldminen allerdings sind um 32 % im letzten Monat gefallen, obwohl der Ölpreis gefallen ist (Hauptkosten einer Mine).
Welche Szenarien halten wir für möglich?
Szenario V (sehr schneller Rebound in Richtung 12.000 beim DAX)
- Die Maßnahmen in Europa greifen in den nächsten Wochen und Monate
- es gibt Anzeichen für Medikamente und Schnelltests oder gar Impfungen
- USA und Großbritannien müssen nicht schließen
Szenario W (schneller Rebound Richtung 10.000 und nochmals Rückfall) "Zickzackmärkte"
- Die Maßnahmen in Europa greifen langsamer
- es gibt Anzeichen für Medikamente und Schnelltests
- USA und GB müssen auch entsprechend Europa und Asien handeln
- Erste Medikamente wirken nicht
Szenario U längerer Bärenmarkt zwischen 9 und 24 Monate
- Nochmalige Akutmaßnahmen notwendig
- Wiederaufflammen von Virusbrennpunkten
- Politische Instabilität aufgrund von Unzufriedenheit mit Maßnahmen
- Liquiditätsmaßnahmen der Regierungen greifen nicht wie gewünscht
- Viele Insolvenzen, aber keine DAX-Unternehmen betroffen
- Stark zunehmende Arbeitslosigkeit (Verdopplung)
- Wirtschaftsleistung über 2 - 3 Jahre gedrosselt, trotz Konjunkturprogrammen
Szenario L Neubewertung aller Vermögenswerte in Europa
- Zusammenbruch von Staaten (England-Schottland)
- Bürgerkriege (Brasilien, Iran, Ägypten?)
- Überschuldung der europäischen Staaten
- Kürzung von Pensionen und Renten
- Kürzungen von Sozialleistungen
- Preisrückgang bei Immobilien um 30 % - 40 %
- Lohnrückgänge, sehr hohe Arbeitslosigkeit
- Jahrelange Deflation
- "Fairer" DAX beginnt bei 7.000 Punkten neu
- Ausfälle von DAX-Unternehmen
- Asiatischer Raum übernimmt Führung in der Welt-Wirtschaft
Was für einen Rebound (Erholung des Aktienmarktes) im Falle eines V oder W-Szenarios?
- Rebound, wegen Wirtschaftshilfen und Finanzhilfen.
- Rebound, weil man das Virus wohl kontrollieren kann.
- Rebound, weil man Vertrauen in Politiker wiederaufbaut.
- Rebound, weil Gemeinschaft der Menschen, Mitarbeiter, Staaten, … durch das Virus eher gestärkt wird.
- Rebound, wenn es keine gesellschaftlichen Verwerfungen gibt.
Wann kommt der Rebound?
- Erst nach USA-Klarheit.
- Er kommt gegebenenfalls schnell, wenn Kontrollgefühl wieder da ist. Das zeigt schon der Anstieg vom Freitag 13.03. im DOW. Die meinten dort im Ernst, die USA hat alles unter Kontrolle.
Unsere Folgerungen
Ein Rebound könnte kommen, muss jedoch nicht, siehe Szenarien. Eine Rezession wird kommen, wir wissen nicht wie lange sie anhält. Der Schuldenberg wird kommen, hoch oder noch höher. Die Wahrscheinlichkeit eines mittelfristigen Goldpreisanstieg sollte höher sein als die Reboundchance durch eine kurz Rezession.
Goldminen sind eine gute Lösung mit Rebound weil diese wohl auch rebounden werden, aber noch wichtiger im Falle wenn der Rebound nicht kommt.
Unser Strategievorschlag in der Krise:
Mittelfristig aushalten können,
- weil Sie über genügend Liquidität verfügen
- weil die Substanz Ihrer Vermögenswerte gut ist
- weil die Aktienquote von Gold gesichert ist
Unsere Schlussfolgerungen im Detail:
- Goldminenfonds sollten ca. 20 % der Aktienquote ausmachen. Beispiel: Sie haben ein Depot bestehend aus 50 % Aktien und 50 % anderen Anlagen. Dann sollte der Aktienanteil wiederum aus 10 % Goldminenunternehmen und 40 % anderen Aktien bestehen.
- Sofern Sie genügend Liquidität besitzen und sich die Szenarien V oder W abzeichnen, können Sie durch den Kauf von marktbreiten Aktienfonds zu niedrigen Kaufpreisen Anteile erwerben (Kauf, wenn die Kanonen donnern). Unterschätzen Sie dabei jedoch nicht die mögliche Dauer der Erholung, des Reboundes. 2003 hat es je nach Krisenkauftag 4 -5 Jahre gedauert, bis sich der das Risiko gelohnt hat. Im schlechten Szenario L können auch DAX-Unternehmen Totalverluste erleiden, bitte besprechen Sie Ihr Vorhaben vor mit uns.
Quellen: Tages- Finanzpresse, u.a., nt-v, ndr täglicher Corona Update Webcast Drosten, FAZ,
Bundesgesundheitsamt, Robert-Koch-Institut, und weitere
"Kaufen, wenn die Kanonen donnern?"
Kommentar zur aktuellen Situation
12.03.2020
Leider haben sich meine Befürchtungen schneller realisiert als ich mir das noch vor Wochen vorstellen konnte. Am 26.02. hatte ich Sie mit den zu treffenden Entscheidungen konfrontiert:
- absichern oder aushalten
- nachkaufen, falls der DAX unter 10.000 Punkte fällt.
Ein großer Teil von Ihnen hat sich fürs Durchhalten entschieden. Die Argumente hierfür sind weiterhin gültig:
- Das Virus ist eine Erscheinung mit einer zwar starken, aber temporären wirtschaftlichen Auswirkung.
- Unternehmen passen sich enorm schnell an jedwede Herausforderung an.
- Gute Unternehmen sind in ein bis zwei Jahren danach nur noch stärker.
- Unternehmen werden auch in Zukunft Gewinne machen. Es gibt auch eine Wirtschaft nach der Krise.
- Sie haben keinen Liquiditätsbedarf und können die Krise aussitzen.
- Jede Maßnahme ist eine pure Spekulation und kann im Nachgang betrachtet die Substanz (Ihre Anzahl der Anteile an Unternehmen) schmälern.
- Was schnell fällt, wird auch wieder schnell steigen. Ein Wiedereinstieg ist eine schwierige Sache.
Nun steht schon die Entscheidung des Nachkaufens an. Hierfür habe ich nachfolgende Bewertung für Sie verfasst.
Die aktuelle Situation:
Corona
Italien: Die hohe Anzahl chinesischer Arbeiter in Italien hat das Virus zu schnell zu einer kritischen Masse verbreitet. Die eigentlich passenden Maßnahmen der italienischen Regierung wurden von der Bevölkerung nicht ernst genommen und das Virus konnte sich rasant in ganz Italien vermehren. Die Regierung hat nun die von führenden Virologen empfohlene Bewegungseinschränkung der Bevölkerung durchgezogen.
Frankreich: Das Elsass ist ebenso wie Italien Krisengebiet. Besondere Maßnahmen sind mir keine bekannt.
Deutschland: Mit Glück und Unterstützung erster Infizierter konnte man über häusliche Quarantäne die Ausbreitung nur verlangsamen. Wer nicht unter Quarantäne stand machte und macht noch munter weiter mit dem gewohnten Leben. Ein öffentliches Bewusstsein für die Gefahr entwickelt sich nur langsam. Eine politische Führung ist nicht erkennbar, nur Reaktionen.
Europa: Ein Europa ohne Grenzen braucht eine einheitliche Virusabwehr. Einzelmaßnahmen führen nur zu Schaukeleffekten, die die Wirtschaft stärker belasten werden, wie eine einmalige Großaktion. Das Virus offenbart ein strukturelles Problem in der europäischen Union.
Asien: Obwohl Südkorea, Singapur, Vietnam früher und stärker als Europa betroffen waren, konnten die asiatischen Länder mit strikten und pragmatischen Lösungen das Virus zumindest unter Kontrolle halten.
USA: Über die Entwicklung in den USA kann noch keine Einschätzung abgegeben werden.
Märkte und Risiken
Die Märkte reagierten sehr coronabezogen. Chinesische Aktien fielen, alle anderen Märkte stiegen weiter. Dann fielen auch die anderen asiatischen Märkte, dann die europäischen Märkte und ganz zum Schluss auch die US Märkte. Wenn US-Märkte fallen, dann fallen alle anderen auch nochmal, egal was vorher war. Den stärksten Rückgang im letzten Monat erlebten die europäischen Märkte mit -24,1 % (Österreich -27,5 % Italien -27,3 %, der DAX mit -23,4 %, Schweiz -17,5 %).
Natürlich werden die Unternehmen in diesem Jahr sinkende Gewinne oder auch Verluste einfahren, aber was wird in 2021, 2022, 2023, … sein? Es ist nicht vorstellbar, dass die jetzige Viruskrise längere Auswirkungen hat, dazu ist die Mortalität einfach zu gering und die schnelle Genesungsrate zu hoch. Ein Werteabschlag von 30 % ist einfach nicht rational nachzuvollziehen.
Im Schatten des Virus hat sich aufgrund der geringen Nachfrage eine Ölkrise entwickelt. Problem: Amerikanische Frackingunternehmen können zu solch niedrigen Kosten nicht produzieren. Die Saudis würden den Preis über Förderreduzierungen hoch halten wollen, Russland macht aber nicht mit. Die Auswirkungen auf US Aktien sind schwer abzuschätzen. Die Situation verschärft jedoch die Krise zusätzlich. Ernst zu nehmende Situation, amerikanische hochverzinsliche Zinspapiere finden sich in vielen High Yield Fonds wieder. Finanzkrise light möglich.
Schwache und hochverschuldete Unternehmen könnten durch den temporären Wirtschaftseinbruch selbst in die Insolvenz kommen. Hierbei könnten insbesondere wieder die Banken wieder in Not geraten. Wir meinen jedoch, dass diese von der Politik unterstützt werden.
Schwache Industrien (Automotiv) werden die Corona-Maßnahmen wohl für die eigene Gesundung nutzen. Das wird sich nicht verhindern lassen.
Einschätzung/Prognose
Wir gehen davon aus, dass es innerhalb der nächsten 2 Wochen in ganz Europa zu starken Einschränkungen kommen wird. Sollte das Virus eingedämmt werden können, dann erholen sich auch die Aktienmärkte schnell und kräftig. Indiziengeber ist die Entwicklung in Italien, greifen dort die Maßnahmen, dann geht es schnell. Die Erholung der Aktienmärkte wird sehr früh beginnen, also noch „wenn die Kanonen donnern“.
Sollte die Politik den Weg einer akzeptierten Verseuchung im Schneckentempo gehen, dann werden wir wohl noch längere Unsicherheit im Markt haben. Weniger wegen der Wirtschaft, mehr wegen der weiteren politischen Destabilisierung Mangels Führungseigenschaften.
Auf mittlere Sicht wird der Produktionsstandort Europa durch Corona gestärkt, weil die Unternehmen und die Politik Abhängigkeiten in allen Bereichen abbauen werden. Globalisierung war gestern noch.
Ihre Entscheidung
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Weitere Info
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Wir hoffen wiederum schnell und hilfreich gehandelt zu haben und bedanken uns für Ihr Vertrauen.
Das Coronavirus verhindert den DAX-Anstieg
Nach Allzeithoch dominiert Corona
25.02.2020
Nachdem sich zum Jahresende und im Januar 2020 die politischen Risiken reduziert haben, oder die Welt sich damit arrangiert hat, stiegen die Aktienkurse vehement an. Trotz aller politischen Risiken stiegen die weltweiten Wachstumserwartungen für 2020 wieder an. Der kritische Punkt vom August 2019 war doch der Tiefpunkt in der Weltwirtschaft. Der DAX stieg seit dem letzten Kommentar von 12.200 durchgehend auf 13.750 Punkte an.
Neben den verbesserten Wachstumsaussichten wurde Anfang 2020 zusätzlich klar, dass die Zinsen einfach nicht zurückkommen. Die von uns bereits vor drei Jahren beschriebene Situation der "Great Rotation" (Kapital fließt von Zinsanlagen zu den Aktien und nicht mehr zu den Immobilien) hat unseres Ermessens nun eingesetzt, goldene Aussichten für Aktieninhaber.
Doch dann kommt das Virus. Es verlässt China und dringt in Südkorea und den Iran ein. Ebenfalls Norditalien ist betroffen. Die Alarmglocken klingen und die Börsen gehen auf Talfahrt.
Was meinen wir?
Das Corona-Virus hat aufgrund der langen Inkubationszeit und des nicht vorhersehbaren Krankheitsverlaufs das Potential zu einer Pandemie. In diesem Fall würde sich der gewohnte Ablauf beim Mensch und in der Wirtschaft zeitweise verändern. Neben der Einschränkung der Mobilität durch Sperrmaßnahmen können auch Absagen von Veranstaltungen, Schließung von Schulen und Einschränkungen beim gemeinschaftliches Arbeiten auf uns zu kommen. All diese Dinge werden das Wirtschaftswachstum in 2020 weltweit schwächen.
Inwieweit die Aktienmärkte nachhaltig davon betroffen sind, ist unklar. Prinzipiell sind alle Märkte gleichsam davon betroffen, nur an den Aktienmärkten findet die sensibelste und schnellste Umsetzung der Meinung der Anleger statt. Daher ist momentan das Risiko eines kurzzeitigen starken Einbruchs gegeben. Die Angst vor dem Virus kann sich emotional in Verlustängste an den Aktienmärkten umwandeln.
Wir empfehlen daher zum dritten Mal in unserer Firmenhistorie Absicherungsmaßnahmen in Betracht zu ziehen. Eine Reduzierung der Aktienquote durch einen Short-ETF in Höhe von 10 % - 15 % der Aktie wäre wohl eine geeigenete Maßnahme für den zu Recht verängstigten Anleger.
Inwieweit der befürchtete Virus-Crash ein Einstiegspotential für mutige Anleger darstellt, ist schwierig vorherzusehen. Unsere Rebalancing-Anleger sollten jedenfalls mittelfristig betrachtet eher von der Situation profitieren.
Die Unsicherheit bleibt
Die Situation für den DAX wird kritisch
Stand 01.08.2019: 12.200 Punkte
Der DAX sitzt weiterhin in der Zwickmühle gefangen:
- Durch die Eintrübung der Weltwirtschaft sind exportorientierte und zyklische Unternehmen nicht gefragt.
- Wirkungsreichste Ursache dieser Eintrübung ist ohne Zweifel die America-first-Politik.
- Andererseits ist für viele Firmen auch die Notwendigkeit nach Konsolidierung vorhanden. Teure Mitarbeiter entlassen, Prozesse vereinfachen, Konzentration auf margenträchtige Geschäftsfelder, und vieles mehr steht derzeit auf der Tagesordnung.
- Der Handelsstreit mit den USA steht noch bevor. Hier droht eine weitere Verlangsamung des Welthandels mit direkten Auswirkungen auf die DAX-Unternehmen.
- Als kleiner Index spürt der DAX schwache Unternehmen stärker als marktbreite Indices.
- Die Automobilindustrie kämpft sich durch Dieselskandal, Elektrifizierung und womöglich nachlassende Nachfrage nach Autos (Car-sharing, Verstädterung).
- Die Banken haben ihr Geschäftsmodell nicht im Griff und kämpfen gegen niedrige Zinsmarge und hohe Regulierungsanforderungen.
- Bayer kauft sich Ärger ein.
Marktlage:
Das Wachstum weltweit könnte 2019 unter die kritische Marke von 3 % fallen. Die Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt. Auswirkungen:
- In dieser Situation können viele Unternehmen das aufgebaute Personal nicht mehr voll beschäftigen.
- Unternehmen mit hohen Fixkosten kommen in Liquiditätsengpässe.
- Investitionen werden zurückgehalten.
- Ein Abwärtszyklus beginnt.
Die Volkswirte der UBS sehen in den Maßnahmen der chinesischen Regierung jedoch das Potential, dass im dritten und vierten Quartal die Konjunktur wieder in Fahrt gerät, mit oder ohne Handelsabkommen mit der USA. Es besteht somit gerechtfertigte Hoffnung, dass die Wirtschaft nicht in die Abwärtsspirale gerät, bzw. eine gesunde Konsolidierung durchlebt. Nichts desto Trotz werden wir in den nächsten 6 Monaten viele negative Meldungen aus den Unternehmen vernehmen (Entlassungen, Kurzarbeit, Gewinnwarnungen, ...).
Auswirkungen auf den DAX:
Die zu erwartende Summe an schlechten Nachrichten muss eigentlich Wirkung erzeugen. Wir erwarten (70 %) somit mögliche Rückgänge in Richtung 9.200 Punkten. Allerdings hat der DAX in den letzten 3 Jahren viele positive Daten nicht honoriert und hat viele Risiken (Trump, Diesel, ...) eingepreist.
Im Szenario 2 (30 %) könnte es sich somit auch zeigen,dass der Rückschlag nur gering ausfällt und die Kurse steigen,
- weil die Automobilindustrie auch elektrisch kann.
- weil die Strafen für Bayer doch nicht so hoch sind.
- weil China einfach weiter läuft und die Geschäfte dort die Ausfälle mit den USA kompensieren.
- weil DAX Unternehmen preiswerter und renditestärker als Immobilien sind.
Im Vergleich zu Immobilien und Zinsen liegt der DAX mit einer Gewinnrendite von über 7 % jedenfalls viel zu niedrig. Selbst bei einer Halbierung des Gewinns der Unternehmen (nur kurzfristig denkbar) wäre der DAX noch günstiger als die alternativen Anlageklassen. Wir sehen somit den aktuellen Kurs schon als deutlich zu tief an.
Sorgenkinder und America-First-Politik halten den DAX fest
DAX kommt nicht vom Fleck
Die Ausweitung des Dieselskandals und auch die überraschend aggressive US-Politik haben Mitte Januar den DAX von 13.450 Punkten ausgehend auf Talfahrt geschickt. Auch der Austausch des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank führte zu einem Vertrauensverlust in deutsche Unternehmen und somit in den DAX.
Gute Unternehmensdaten der Autobauer sorgten nun jedoch ebenso für Zuversicht wie überraschende "Deals" seitens der USA. Vielleicht hat der Markt doch zu viel Risiko in den DAX eingepreist?
Vor wenigen Wochen noch wich unsere generelle Zuversicht (3,9 % Weltwirtschaftswachstum benötigt europäische Produkte) nach den ständigen Schlagzeilen über Handelskriege, Zölle und Vertrauensverluste in ernsthafte Sorge um den internationalen Freihandel. Nun sieht es jedoch stark danach aus, dass letzten Endes auch bei Herrn Trump wirtschaftliche Vernunft zählt und nicht nur Ideologie. Mehr dazu, siehe Reiter "Handelskrieg der Supermächte".
Unter Anbetracht der weiterhin (zu?) vorsichtigen EZB-Politik sollten der Euro auf niedrigem Niveau verharren und die Rahmenbedingungen für europäische Unternehmen somit als fast ideal zu bezeichnen sein.
Fazit:
Die Zweifel werden kleiner, der Daumen geht hoch, gute Chance auf eine freie Fahrt Richtung 14.500!
HN, 01.08.2018
2017 läuft wie vorhergesagt
DAX steigt in Richtung 14.500
Stand: 14.11.2017
Wie Anfang des Jahres prognostiziert brennt die Weltwirtschaft ein Feuerwerk ab. 3,9 % Wachstum könnten es in 2017 noch werden. Treiber der Weltwirtschaft sind China und das teilweise reformierte Europa. Hierzu ein paar Stimmen deutscher Volkswirte:
JÖRG KRÄMER, CHEFVOLKSWIRT COMMERZBANK:
'Die Stärke des Aufschwungs zeigt sich auch daran, dass sich bei den Ausrüstungsinvestitionen ein zweiter Frühling abzeichnet, obwohl die Gewinnmargen zuletzt gefallen sind. Die deutsche Wirtschaft dürfte noch zwei, drei Jahre stark wachsen, auch wenn es unter der Oberfläche zunehmend zu Fehlentwicklungen kommt.'
CARSTEN BRZESKI, CHEFVOLKSWIRT ING-DIBA:
'Die Wirtschaft setzt ihren goldenen Zyklus fort und hat im dritten Quartal erneut ein starkes Wachstum erzielt. (...) Deutschlands wirtschaftliche Erfolgsstory setzt sich fort. Seit dem zweiten Quartal 2009 ist die deutsche Wirtschaft im Quartalsdurchschnitt um 0,5 Prozent gewachsen. Von den letzten 34 Quartalen verzeichneten nur drei Quartale ein negatives BIP-Wachstum. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, entwickelt sich die deutsche Wirtschaft entwickelt derzeit so gut wie seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr.'
MICHAEL HOLSTEIN, LEITER VOLKSWIRTSCHAFT DZ BANK:
'Das ist eine weitere positive Überraschung von der deutschen Konjunktur. Mit der kräftigen Dynamik im dritten Quartal ist für das Jahr 2017 sogar eine Wachstumsrate von über 2 Prozent möglich. Besonders erfreulich ist, dass der Aufschwung nun auch mehr und mehr investitionsgetrieben zu sein scheint. Das war lange Zeit der größte Schwachpunkt der aktuellen Konjunkturerholung, die nun schon seit acht Jahren anhält. Wenn die Unternehmen nun verstärkt investieren, wird das auch die Produktivität stützen. Das kann dann auch zu stärkeren Lohnsteigerungen führen - der Aufschwung kommt in eine neue Phase.'
Faktenlage nach unserer Sicht
Positive Daten:
- Die europäische Inflation kommt in Schwung! Die deutschen Verbraucherpreise steigen im Mittel ca. 2 % in 2017. Doch da kommt noch mehr auf uns zu! Die Großhandelsverkaufspreise sind in 2017 im Mittel um 3,5 % gestiegen! Das erhöht den Druck auf die Verbraucherpreise in 2018. Mit steigender Inflation werden die (Staats-) Schulden weniger wert. Mit steigender Inflation muss auch der Zins wieder steigen!
- Das Wachstum ist 2017 in fast ganz Europa angekommen. Deutschland Prognose der Wirtschaftsweisen: 2,0 % in 2017 (ursprünglich 1,4 % erwartet) und 2,2 % in 2018 (1,6 %). In Frankreich rechnet die Regierung mit 2,2 % Wachstum in 2017, Höchstwert seit 2011! Im Oktober stellt sich das Wachstum in der Eurozone gesamt auf 2,5 % im Vorjahresvergleich. Das sind superbe Wirtschaftsdaten.
- Der Euro notiert weiterhin unterhalb der Kaufkraftparität. Vergleicht man den Preis für Lebensmittel, dann müsste der Euro bei 1,25 -1,30 gegen den US-Dollar liegen. Der schwache Euro fördert die Exportchancen der Euroländer deutlich.
- Der IFO Geschäftsklimaindex eilt von Rekord zu Rekord.
- der Subventionen wird das europäische BSP nach oben drücken, gut vor Allem für deutsche Unternehmen.
- Das Thema der großen Rotation (siehe früherer Artikel) sollte in 2018 greifen. Mit der Zinswende verlieren Anleihen an Wert. Die Anleger flüchten noch mehr in die Sachwerte.
Negative Daten:
- Die Schuldenproblematik. Die Schulden der Welt sind seit der Finanzkrise weiter angestiegen! Kreditbasierter Konsum ist problematisch. Derzeit kein Thema durch die starken Zentralbanken, muss man jedoch immer weiter beachten.
- Die Niedrigzinsthematik.
- Altersarmut wegen fehlender Zinsquelle.
- Risiken bei den privaten Rentenversicherern.
- Welche Folgen hat der BREXIT? Das Thema wird uns noch beschäftigen. Aktuell steht der Umzug der Bankbranche an. Diese müssen reagieren, weil die Brexitgespräche erfolglos verlaufen.
- Europa ist overbanked. Es gibt zu viele Bankangestellte und zu viele Banken.
- Wir sehen die grundlegende Wirtschaftsstruktur in den USA weiterhin als schwach an.
- Die Zahl der Sozialempfänger hat sich deutlich erhöht.
- Die Löhne wollen einfach nicht richtig ansteigen.
- Die Schulden im Privatsektor sind angestiegen.
- Problematische Autofinanzierungen steigen dramatisch an.
- Die Schulden des Staates steigen dynamisch (5,2 % Anstieg Neuverschuldung) weiter an.
- Der Dollar ist stark und erschwert den Export von Gütern.
- Die Arbeitslosenzahlen sind geschönt.
- Die Kluft zwischen arm und reich sehr groß.
Summery und Ausblick:
- Angesichts des Wirtschaftsumfeldes werden die Gewinne in den Unternehmen weiter steigen können. Das Potential für steigende Kurse.
- Der DAX bleibt in diesem Umfeld weiter günstig im Vergleich zu anderen Anlagen.
- Die größten Risiken gehen von der USA aus. Dort sind die Kurse der Aktien sehr hoch und Enttäuschungspotential vorhanden. Wie geht die USA mit dem immer einflussreicher werdenden China um?
- Das Projekt Seidenstraße wird Wachstumstreiber für die Weltwirtschaft und stärkt den Einfluss Chinas auf die Welt. Das Projekt hält China jedoch auch offen für Handelsbeziehungen.
- BRIC-Story (Brasilien, Russland, Indien,China) kommt in eine zweite Phase des Wachstums.
- Asien ersetzt mittelfristig die USA als Nr. 1 Konsument auf der Welt.
- Die gute Wirtschaftslage in Europa führt zu einer Preisinflation und beendet die Niedrigzinspolitik der EZB früher als erwartet. In 2018 steigt die EZB aus den Anleihenkäufen aus und erhöht bis Ende 2018 womöglich sogar den Zins um 0,25 %.
Unsere aktuellen Prognosen:
- Emerging Markets sollten in den nächsten 5 Jahren besser laufen als Europa, Japan und die USA.
- Der DAX erreicht in Kürze die prognostizierten 14.500 Punkte.
- Der Stoxx Europe 600 bietet Nachholpotenzial gegenüber DAX und eine breitere Diversifikation.
- Das Projekt Seidenstraße verdient Aufmerksamkeit.
- Zinsen steigen wohl in 2018 am langen Ende an. Prüfen Sie Ihre Zinsanlagen auf das Zinsänderungsrisiko!
Die Maxime für 2017: „Wirtschaftsdaten vor Politik und Aktie vor Zins!“ Und trotzdem beschäftigt uns Herr Trump weiter …
Stand 21.01.2017
Rückblick:
Das Jahr 2016 war ein hochinteressantes Jahr. Zu Jahresbeginn war China im Fokus der Medien. Die vorhandenen Risiken der chinesischen Volkswirtschaft wurden plötzlich medial herausgestellt. Immobilienblase, Wandel von Produktion zu Dienstleistung, Wandel von verlängerter Werkbank zu Binnenmarkt, rückläufige Wachstumsraten (logisch bei zunehmender nominaler Basisgröße), Kreditblase …. Bereits seit Jahren geistert das Schlagwort „Harte Landung der chinesischen Wirtschaft“ durch die Medien. Diese Situation ist bekannt und stellt auch weiterhin ein großes Risiko dar. Allerdings ist das System China sehr erfolgreich und konnte auch 2016 mit besser als erwarteten Wirtschaftsdaten glänzen.
Die thematisierten Probleme in China hatten eine starke Auswirkung auf den DAX. Er fiel innerhalb von zwei Wochen von 10.700 Punkten auf 8.750 Punkte im Tiefststand am 19.01.2016. Anleger die gerade eingestiegen waren fanden sich in der Verlustzone wieder.
In den darauffolgenden Monaten folgten Terroranschläge, der BREXIT, Herr Erdogan, Herr Trump und die Quasi-Abwahl Renzis in Italien. Trotz all diesen Negativbotschaften und zum Teil politischen Erdbeben, der DAX blieb stabil zwischen 10.000 und 10.700 Punkten. Als dann im Dezember Ruhe eingekehrt war, stieg der DAX um 8,5 % auf 11.600 Punkte. Das Jahr endete somit mit einem Plus von 6,9 % im DAX.
Es scheint, dass politische Themen die Börsen zwar bremsen können, aber derzeit nicht zu starken Kursrückgängen führen. Das ermuntert für das Jahr 2017.
Stand Deutschland/Europa heute: Gefühlt schlecht, was sagen jedoch die Fakten?
Positiv:
- die europäische Inflation kommt in Schwung! +1,1 % Die deutschen Verbraucherpreise steigen im Jahresvergleich um 1,7 %.
- Mit steigender Inflation werden die (Staats-) Schulden weniger wert.
- Mit steigender Inflation kann auch der Zins wieder steigen
- Die EZB hält die Zinsen künstlich niedrig und unterstützt somit die schwächeren EU-Länder bei der Finanzierung. Somit steigen die Verkaufszahlen unserer Unternehmen im EU-Binnenmarkt weiter. Gut für deutsche Firmen. Gut für Aktien.
- Euro notiert weiterhin unterhalb der Kaufkraftparität. Vergleicht man den Preis für Lebensmittel, dann müsste der Euro bei 1,25 -1,30 gegen den US-Dollar liegen. Der schwache Euro fördert unsere Exportchancen deutlich. Sogar Straffzölle von Herrn Trump wären somit leicht zu finanzieren.
- der IFO-Geschäftslageindex liegt mit 116,6 Punkten auf dem dritthöchsten Stand seit 10 Jahren. Das gilt auch für das Geschäftsklima mit 111,0 Punkten. Die Industrieproduktion erreicht historische Spitzenwerte, der Einzelhandel zeigt sich stabil. In Deutschland gibt es Mangel an Facharbeitern, nahezu alle Arbeitsplätze sind besetzt. Die Kapazitäten sind ausgelastet.
- Das Baugewerbe ist im absoluten Höhenflug. Dank des Flüchtlingszustroms werden wohl auch die nächsten Jahre für die Handwerker golden bleiben.
- Die Weltbank schätzt die Welt-Konjunktur in 2017 besser ein als in 2017. Der globale Managerindex von JPM liegt auf einem Dreijahreshoch. Weltweit betrachten die Manager die Geschäftsaussichten ihrer Firmen somit sehr positiv. Das Exportland Deutschland kann sich freuen.
- Die Arbeitslosenquote in Spanien und Frankreich gehen weiter zurück. Spanien hat in 4 Jahren 1 Million Arbeitslose abgebaut! Rekord.
- Irlands Produktion stieg 2016 um 16 % an.
- Der DAX ist aktuell mit einem KGV von 13,5 einer der billigsten Aktienmärkte der Welt nach dem HANG Seng (Hongkong/China). Der Gewinn-DAX (der rechnerisch durchschnittliche Kurswert auf Basis der aktuellen Gewinne) liegt derzeit bei 12.000 Punkten.
- Herr Trump scheint ein entspanntes Verhältnis mit Russland aufbauen zu wollen. Machen da die europäischen Sanktionen gegen Russland noch Sinn? Überhaupt hatten diese nur kurzfristige Wirkung. Russland verkauft nun sein Öl und sein Gas nach Asien. Da hat Europa gar nichts von. Eine Auflockerung der Subventionen wird das europäische BSP nach oben drücken, gut vor Allem für deutsche Unternehmen.
- Das Thema der großen Rotation (siehe früherer Artikel) könnte in 2017 greifen. Mit der Zinswende verlieren Anleihen an Wert. Die Anleger flüchten in die Sachwerte.
Negativ:
- Das Verbrauchervertrauen liegt in der Eurozone größtenteils im Minus. Einzig die Finnen, Dänen und die Niederländer strahlen großes Vertrauen aus, ansonsten sieht der Verbraucher seine wirtschaftliche Lage in der Zukunft eher negativ. Zumindest ist die Tendenz positiv.
- Populisten kommen an die Macht.
- Die Schuldenproblematik. Die Schulden der Welt sind seit der Finanzkrise weiter angestiegen! Kreditbasierter Konsum ist problematisch. Derzeit kein Thema durch die starken Zentralbanken, muss man jedoch immer weiter beachten.
- Die Niedrigzinsthematik
- Altersarmut wegen fehlender Zinsquelle
- Risiken bei den privaten Rentenversicherern
- Welche Folgen hat der BREXIT? Das Thema wird uns noch beschäftigen. Aktuell steht der Umzug der Bankbranche an. Gespräche zwischen den Banken und der britischen Premierministerin laufen. Frau May wird sich so Einiges anhören dürfen. Wir wären nicht überrascht, wenn GB nach genauer Analyse der Situation den EXIT vom BREXIT in 2017 vorbereitet.
- Italien bleibt ein Problemkind in der EU. Selbst gespalten und demokratisch kaum führbar.
- Europa ist overbanked. Es gibt zu viele Bankangestellte und zu viele Banken.
- Wir sehen die grundlegende Wirtschaftsstruktur in den USA als schwach an. Wir hoffen auf eine Verbesserung durch Herrn Trump.
- Die Zahl der Sozialempfänger hat sich deutlich erhöht
- Die Löhne wollen einfach nicht richtig ansteigen
- Die Schulden im Privatsektor sind angestiegen
- Die Schulden des Staates steigen wohl weiter an
- Der Dollar ist stark und erschwert den Export von Gütern
- Die Arbeitslosenzahlen sind geschönt
- Die Kluft zwischen arm und reich sehr groß
Summery und Ausblick: Schon lange nicht mehr war der Ausblick für Aktien so positiv!
- Das Weltwachstum, die Investitionen steigen und die Zinsen sind niedrig.
- Die Chancen überwiegen ganz klar die Risiken.
- Unterbewertete europäische Aktien warten auf die fällige Nachbewertung.
- Solange der Euro so niedrig bewertet ist, haben alle Unternehmen in der Eurozone riesige Vorteile.
- Die Bankenrestrukturierung schreitet voran.
- Der europäische Binnenmarkt ist sehr solide, insbesondere sind die Verbraucher und die Unternehmen in Europa nicht verschuldet. Der Konsum wird erwirtschaftet. Die EU-Länder verbessern stetig ihre Strukturen (Spanien, Irland, Griechenland, Frankreich). Ausnahme Italien.
- Die USA wird wohl auch auf Sicht der nächsten 2-3 Jahre nicht in eine Krise stürzen. Im Gegenteil, die geplanten Investitionen steigern die Weltwirtschaft.
- Die Zinswende befeuert den DAX.
Unsere Prognose:
- DAX nimmt nochmals Fahrt Richtung 14.500 Punkten auf. Das Jahr 2016 war nur eine politisch bedingte Pause in der DAX Ralley in Richtung fairer Wert im Vergleich zu anderen Anlageklassen.
- Sichere Zinspapiere werden angesichts der beginnenden Zinswende keine positive Performance abliefern. Die geringen Zinsen werden von Kursverlusten aufgefressen. Der REX geht erstmals seit 30 Jahren ins Minus.
- Gold steigt weiter. Die Verschuldung der USA nimmt zu. Herr Trump hat keine Angst vor Schulden. Somit steigt der Goldpreis mittelfristig unweigerlich.
Gute Wirtschaftsdaten, schlechte Stimmung
Hin und Her
14.06.2016
Die Saison 2016 hat gute Dividendenerträge gebracht. Die Unternehmen weisen stabile Ergebnisse aus. Der Ifo-Geschäftsklimaindex bleibt ebenfalls stabil im sehr positiven Bereich. Er befindet sich aktuell bei 107,7 Punkten! Die Baubranche erlebt derzeit die beste Zeit seit 30 Jahren. Die Industrieproduktion wächst im Mai um unerwartete 1,1 % in Europa.
Wo bitte ist die Krise?
Die deutschen Anleger bleiben weiterhin ängstlich und stecken im unverzinslichen Tagesgeld fest. Das politische Jahr 2016 (Brexit, Wahlen in Europa, Trumptriumph bei den Vorwahlen, Türkei, Syrien, Anschläge, ...) hält das Angstgefühl hoch.
Derzeit ist Brexit-Zeit.
"Die Experten" übertreffen sich mit immerneuen Auswirkungen rund um den möglichen Brexit. Dabei verkennen viele, dass Großbritannien über 40 % seiner Waren nach Europa exportiert. Ebenso, dass Großbritannien hoch verschuldet ist. Europa wäre ein wirtschaftlicher Gewinner des Brexits! Unterm Strich würden die Wirtschaftsbeziehungen nicht leiden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen bleiben somit mit oder ohne Brexit recht übersichtlich.
Wir bauen darauf, dass politische Börsen kurze Beine haben. An unserem fairen Preis von aktuell ca. 11.000 Punkten beim DAX halten wir fest. Kurse nahe von 9.200 Punkten sind definitiv erste vorsichtige Nachkaufkurse.
DAX hat aktuelle Situation gut überstanden!
Stand 15.10 2015
Soft oder Hard-Landing in China?
Schwer zu sagen. Jedenfalls scheint sich in China eine Konsolidierung abzuzeichnen. Eigentlich eine sehr schlechte Nachricht für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Allerdings hat diese in der Zwischenzeit in den USA und in Europa die mögliche Chinaausfälle bereits ausgeglichen. Die deutschen Unternehmen scheinen der Zeit voraus zu sein.
VW-Krise?
Die deutschen Autobauer hatten sich gerade von China-Schock erholt, kommt schon der nächste Schock. Die Kurse gaben nochmals nach, aber fielen nicht ins Bodenlose. Daimler und BMW bleiben günstig bewertet, aber stabil.
Russlandkrise?
BASF hatte und hat unter dem Ost-West-Konflikt zu leiden. Allerdings bleiben die BASF'ler unbeirrt auf Kurs und festigen die hohen Dividendenzahlen mit einem Effizienzprogramm für die nächsten Jahre.
Finanz- und Bankenkrise?
Ja, die deutschen Banken haben immer noch uner der (selbstverschuldeten) Mutter aller Krisen zu leiden. Die Kurse sind tief im Keller. Auch die Versicherungen werden von der Finanzkrise ausgehenden Null-Zins-Politik in starke Bedrängnis gebracht. Auch deren Kurse sind im Dauertief.
Atomausstieg?
Die Versorger befinden sich weiterhin im Existenzkampf. Sie notieren weit unter Buchwert.
Und trotz aller Krisen steht der DAX bei 10.100 Punkten!
Viele Unternehmen aus dem DAX sind aus obigen Gründen niedrig bewertet. Das Potential nach oben ist daher im DAX offensichtlich vorhanden.
DAX fliegt Richtung 14.500 Punkten in den nächsten 12 Monaten
Griechenland bestimmt die Schlagzeilen, aber wie geht es eigentlich der Wirtschaft? Ein Blick in die Welt:
USA
Mai 2015: Die USA vermelden einen neuen Rekord bei den Neubauten im Immobiliensektor. Die Auftragseingänge für langlebige Güter stiegen im Mai wieder an und deuten gemeinsam mit dem gestiegenen Einkaufsmanagerindex auf ein gutes Jahr 2015 hin. Auch der private Konsum springt angesichts der rückläufigen Arbeitslosenquote an. Die sollte die Kerninflationsrate in die von der FED gewünschte Richtung bringen und den Zinsanstieg auslösen.
Alles nach Plan!
China
Kämpft mit den Problemen einer ehemals rein wachstumsbezogen Wirtschaftspolitik. Allerdings hat Premiermister Li Keqiang noch etliche Pfeile im Köcher. Neben dem Großprojekt Seidenstraße und der Liberalisierung des Renmimbi auf der langfristigen Maßnahmenseite geben insbesondere Stimuli am Immobilienmarkt kurzfristig ordentliche Wachstumsergebnisse.
Das Wachstum schrumpft langsam, aber auf hohem Niveau! Die wirtschaftspolitischen Entscheidungen der Regierung sind gut durchdacht.
Europa
Das Sorgenkind von 2009 hat Hausaufgaben gemacht! Es herrscht durchaus Zuversicht in Europa. Unternehmen aus Spanien, Portugal und Irland haben sich in den letzten zwei Jahren entschuldet und trotzdem Wachstum und Investitionen verzeichnet. Überhaupt liegen die Investitionen in Europa immer noch hinter dem Jahr 2007 zurück. Da ist großes Potential für Europa zu verzeichnen. Der gefallene Euro und der gesunkene Ölpreis wirken wie ein riesiges Gewinnsteigerungs- und Investitionsprogramm. Aktuell sogar gute Nachrichten aus Italien! Die Investitionstätigkeit nimmt auch dort zu. Die Banken verleihen wieder Kredite. Der private Konsum bleibt ein Stabilisierungsfaktor in Europa. Gestiegene Löhne, sowie das Jobwachstum in Spanien führen zu einer stabilen Nachfrage nach Konsumgütern. Unser Export wird sogar auf hohem Niveau gesteigert!
Trotz Griechenland und Russlandkonflikt gut in Schuss. Könnte also sogar noch besser sein!
Schwellenländer
Indien hui und Brasilien pfui! Die beiden Länder zeigen den Einfluss der Wirtschaftspolitik eindringlich auf. Allerdings muss man erwähnen, dass die Energiepreise für beide Länder sehr gegensätzlich wirken. Das Wachstum in Indien könnte sich für die nächsten Jahre als wichtiger Beitrag zum Weltwirtschaftswachstum erweisen.
Sehr unterschiedliche Entwicklungen.
Weder positiv noch negativ für die Weltwirtschaft.
Fazit:
Angesichts obiger Situation steigert sich das Wachstum 2015 weltweit um ca. 0,3 % (von 3,5 % auf 3,8 %). Dem exportorientierten DAX sollte dieser Rückenwind auf 14.500 Punkte innerhalb der nächsten 12 Monate heben.
Was bewegt uns am Finanzmarkt?
- Griechenland. Die Chefvolkswirte der Landesbanken empfehlen der Politik den Grexit. Die Amerikaner wollen jedoch Griechenland als strategischen Punkt für den Nahen Osten unbedingt so nah wie möglich an sich binden. Zahlen werden jedoch wir Europäer. Fazit: Griechenland wird aus strategischen Gründen weiter bedient. Es stellt sich nur die Frage, wie man die Kosten so gering wie möglich hält. Mittelfristig hat Griechenland somit keinen Einfluss auf die Märkte.
- Anleihenblase. Die institutionellen Anleger achten verstärkt auf liquide Anleihen. Die Manager wollen nicht wie 2009 und 2013 in illiquide Unternehmensanleihen investiert sein. Die Nervosität steigt an!
- Die FED erhöht in Kürze die Zinsen. Der Druck auf Schwellenländeranleihen kann deutlich zunehmen. Die BoE wird nach kurzer Verzögerung folgen.
- Versicherungsgarantien werden voraussichtlich in den nächsten Jahren rückwirkend aufgehoben. Einige Versicherer in Europa (allen voran in Frankreich und in Deutschland) sind voraussichtlich ab 2020 nicht mehr in der Lage ihre Garantien zu leisten. Dann greift § 89 VAG und das Aufsichtsamt reduziert die bestehenden Garantien. Der Verkaufsdruck könnte die lang anhaltende Anleihenblase zum Platzen bringen.
- Der DAX läuft den deutschen Anlegern davon. Die Liquidität auf den Festgeldern hat weiter zugenommen. Ausländer (Angelsachsen) investieren verstärkt im DAX, Deutsche schauen zu und warten auf einen Crash der wohl auf absehbare Zeit nicht folgt.
- Immobilienblase 2020. Mietrenditen werden schon gar nicht mehr kalkuliert. Jeder hofft auf Wertsteigerung.
- Der Streit Russland/USA, der über die Euroländer ausgetragen wird ist weiterhin das größte Geopolitische Risiko für die Weltwirtschaft. Der daraus folgende russische Vertrauensverlust wird die wirtschaftliche Orientierung Russlands nach Osten verstärken und auf lange Zeit die Handelsbeziehungen zwischen der EU und Russland einschränken.
Auswirkungen auf die Märkte
- Dollar sollte in Kürze Parität erreichen.
- Auch das Pfund steigt weiter an.
- US-Aktien haben geringeres Potential, weil sie deutlich teurer sind. Allerdings profitieren Euroanleger vom starken Dollar.
- Europäische Aktien sollten um ca. 20 % zulegen. DAX liegt in den nächsten 12 Monaten bei 14.500 Punkten.
- Unternehmensanleihen bleiben interessant, jedoch deutet sich für Ende 2016 die Spitze bereits an.
- Am Interessantesten im Anleihesegment sind inflationsgebundene Anleihen. Diese profitieren vom Anstieg der Inflationserwartungen. Jetzt kaufen!
- Wegen der starken Wirtschaft in Indien könnte die Nachfrage nach Gold steigen. Allerdings sehe ich keine Auswirkungen in den nächsten Monaten.
Neckarsulm 02.07.2015
Wir sehen Europa positiver!
Die aktuellen Prognosen für das Wachstum 2015 in Europa sehen eher düster aus. Hierzu empfehlen wir den Artikel aus Der Welt „Europa gefährdet Wachstum der Weltwirtschaft“. Die OECD hat ihre Prognose 2015 für den Euroraum auf 1,1 % mehr als halbiert. Größter Verlierer: Deutschland. Den ausführlichen Bericht finden Sie hier. Wir können uns dieser negativen Prognose einfach nicht anschließen. Wir finden, dass folgende positive Faktoren zu gering gewichtet sind:
Vorteile durch den schwächeren Euro
- Vorteile durch den niedrigen Ölpreis
- Investitionsstau wegen Erhöhung der Cash-Reserve beginnt sich zu lösen
- Starke Bilanzen der Unternehmen
- Banken haben sich gut erholt
Daher schätzen wir die Entwicklung der europäischen Wirtschaft und somit auch der Unternehmensgewinne deutlich positiver als der Markt ein. Sollten wir richtig liegen, ergibt sich Potenzial für Kurssteigerungen.
NSU, 28.11.2014
Notenbanken machen den Weg frei
12.000 Punkte neue Zielmarke; der Zug fährt immer schneller
Es gibt viele Argumente für einen fallenden DAX. Es gibt große Ängste vor einer neuen Euro-Schuldenkrise, vor einem kalten Krieg mit Russland, ... , aber das Jahr 2015 wird das Jahr der Aktie!
Warum?
- Die Märkte bewerten die Aktien nun nicht mehr nach den alten Preisen! Bislang (20 Jahre) wurden die Gewinne der Zukunft mit einem Zins von 5 % abgezinst. Daraus ergab sich ein "fairer Wert". Nun ist jedoch klar: 2,5 % ist schon hoch gegriffen. Damit ändern sich die fairen Werte um 20 % - 30 % nach oben.
- Die Dividenden liegen weit oberhalb des Zinses! Selb bei einem DAX von 20.000 Punkten wären die Dividenden noch attraktiv!
- Wir haben mit der EZB eine nunmehr eine politische Zentralbank. Die nächsten 3 Jahre kann nichts passieren, solange hält meiner Ansicht nach die Munition der EZB. Folgen jedoch keine strukturellen Änderungen (wie die Agenda 2010), dann wird es dunkel im Euroland.
Aber jetzt profitieren wir erst einmal von der Lage der Dinge und die ist vorgegeben. Starke Schwankungen bei starkem Anstieg der Aktienpreise.
NSU, 18.11.2014
DAX-Korrektur durch politische Börse
10 % Rückgang nach Höchststand
Stand: 10.10.2014
Ausgelöst durch die Ukraine-Krise schrumpft die Wirtschaft Europas im zweiten Quartal. Da andere Länder, insbesondere China und die USA, attraktiver erscheinen fließt das Kapital aus dem DAX ab. Bei 8.400 Punkten sollte jedoch ein Boden für diese politische Börse vorhanden sein. Klarer Kauf ab diesem Zeitpunkt!
Kommentar zur Ukrainekrise:
Es waren amerikanische Milliarden, die die Revolution in der Ukraine am Leben hielten. Es waren Amerikaner, die die neue Regierung mit Geld ausstatteten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Eurozone gerade in herausragender Manier die Finanzkrise überwunden. Nun ist Europa durch die USA zu einem miesen Zeitpunkt in einen Konflikt mit einem wichtigen Handelspartner geraten. Ich bin mir nicht sicher, wie weit dies geplant war.
DAX-Höchststand täuscht die Anleger
Die multimediale Berichterstattung über den DAX kann zu falschen Schlüssen und somit zu falschen Entscheidungen bei Anlegern führen. Mit dem Ziel einer ausgewogenen Darstellung und einer realistischen Bewertung haben wir für Sie in nachfolgenden Artikeln die häufigsten medial verursachten Fehleinschätzungen dargestellt und mit Fakten widerlegt:
Aber,
- Die Rendite der 30 DAX Unternehmen hängt direkt ab von ihrem Gewinnpotential im Verhaltnis zum Kaufpreis (Kurswert). Das aktuelle KGV (31.10.2017) von 14,5 sagt aus, dass die Gewinne durchschnittlich bei 7 % im Verhältnis zum Kaufpreis (Kurswert) liegen.
- Das Wirtschaftsumfeld zeigt an, ob die Unternehmen eher die Möglichkeit haben ihre Gewinne zu steigern oder eher nicht.
- Ein Teil der Gewinne muss reinvestiert werden, sie erhalten oder steigern gar den Wert der Unternehmen, ein anderer Teil wird als Dividende direkt an die Aktionäre (Eigentümer) ausgeschüttet. Die Dividende liegt im Schnitt bei 2,8 %.
- Im Vergleich zu der Zinsrendite ist diese Rendite super!
- Im Vergleich zu einer Mietrendite nach Abschreibung und Kosten und zeitlichem Aufwand auch!
Aber,
- Der DAX Performance-Index rechnet Dividenden mit ein! Um die reine Steigerung der Vermögenswerte zu bemessen gibt es den DAX Kursindex DAXK. Er rechnet die Dividenden nicht mit ein. Er steht bei 6.195 Punkten (14.11.2017)
- Im normalen DAX (13.067) sind folglich 6.900 Punkte Dividende der letzten 30 Jahre hinzu gerechnet! Damit kann der DAX keinen Hinweis auf Unternehmensbewertungen mehr liefern. Deshalb gibt es den DAXK.
- Die Bewertungen sind historisch gesehen noch unter dem Höchststand von 2000 in Höhe von 6.266 Punkten!
- Die Inflation muss man bei Aktien (Sachwerte) ebenfalls einberechnen. Unter Einbezug der Inflation und mit Abzug der Dividenden liegen die heutigen Kurse noch 25 % unter den Höchstkursen von 2000 (Stand 14.11.2017).
Aber,
- Der Kauf von Aktien ist immer risikoreich! Es gibt immer Kriege, Betrügereien, Systemprobleme, Krisen, ... .
- Die Schwankungsbreite, das Auf und Ab, bei den Kursen ist in 2014 verschwunden. Diese Schwankungsbreite misst der Volatilitätsindex VDAX.
- Der VDAX erreichte am 04.07.2014 mit 10,8 den niedrigsten Wert seit Beginn an (1998).
- Momentan (14.11.2017) liegen wir mit 18 immer noch unter dem historischen Schnitt von 20.
- Mathematisch gesehen, ist das gemessene Risiko deutlich niedriger als das gefühlte Risiko.
Bewertung des DAX
Nach unserer Einschätzung (14.11.2017) sind Kurse unterhalb von 11.000 Punkten mittelfristig Kaufkurse. Zwischen 11.000 und 15.000 Punkten ist eine Range von „Kann man noch kaufen“, ab 15.000 Punkten wird der Markt teuer.