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Umgang mit der starken Volatilität

Die Märkte werden zur Achterbahnfahrt

30.10.2015

  • Durch die Summe der Liquidität.
  • Weil die globale Wirtschaft immer noch an den Zentralbanken (Niedrigzins) hängt.
  • Weil die passiven Investmentfonds (ETF) die Marktschwankungen verstärken.
  • Weil Computersysteme automatisch reagieren und viele Investoren Verlustschwellen setzen.
  • Weil die politischen Spannungen zunehmen.
  • Weil die "Presse" immer mehr Einfluss auf den Anleger besitzt.

Liquidität: Die weltweite Geldmengensteigerung durch die Zentralbanken stellen den großen Marktteilnehmern (insbesondere banken) ungeheure Liquiditätsmengen zur Verfügung. Diese geraten jedoch nicht in den Wirtschaftskreislauf (wie erhofft), sondern als Vermögensanlage in die Kapitalmärkte. Dort steigert der liquiditätsgetriebene Käufer die Preise von Anleihen, Aktien oder Immobilien. Aber auch kleine Märkte wie Oldtimer, Kunst, Sammelobjekte spüren den Preisauftrieb der letzten Jahre enorm.

Niedrigzinsen: Eine Wirtschaft die nur mit niedrigen Zinsen funktioniert, der kann man nicht vertrauen. Dieses mangelnde Vertrauen führt zu schnellen Abverkäufen in scheinbaren Krisensituationen.

ETF: Diese beliebten Fonds bilden einfach Märkte nach. Sie reagieren sozusagen auf Käufe oder Verkäufe anderer Marktteilnehmer. Weltweit liegen ca. 500 MRD $ in marktfolgenden ETF-Fonds, davon ca.15 MRD allein im DAX.
Spielen wir eine Situation durch: Ein großer Marktteilnehmer verkauft ein Aktienpaket und löst eine Veränderung von -0,5 % im verkauften Wert A aus. Daraufhin verringert sich die Marktkapitalisierung von A und somit die Gewichtung im DAX. ETF_Fonds reagieren auf die veränderte Gewichtung und verkaufen ebenfalls Aktien des Unternehmens A. Somit hebeln ETF-Fonds die Kursveränderung durch die aktiven Marktteilnehmer umso stärker, je größer das Volumen in den ETF-Fonds ist. Tendenz stark steigend!

Limitabsicherungen: Eine große Zahl der Marktteilnehmer agieren mit Verlustbegrenzungen. Werden bestimmte Schwellen nach unten durchbrochen löst dies automatische Bestandsliquidationen aus. Der Druck nach unten wird verstärkt und die nächste Schwelle wird durchbrochen. Insbesondere Abwärtsbewegungen haben sich in den letzten Jahren in ihrer Dynamik potenziert.
Obwohl Verlustbegrenzungen langfristig keine Vorteile bieten, glauben oder besser benötigen viele Investoren diese scheinbare Sicherheit. Scheinbare Sicherheit, denn nach dem automatischen Verkauf kommt das nächste Problem: Wann steigt man wieder ein? Die Zahlen belegen, dass die meisten Investoren erst oberhalb des Limit-Verkaufspreises wieder einsteigen. Folge: Sie realisieren Verluste für scheinbare Sicherheit.
Fazit: Verlustschwellen nützen nur den Banken für deren Transaktionen und der Provision für die erneute Wiederanlage. Dem langfristig orientierten, bewussten Anleger nützen sie nicht.

Politik: Kommt es einem nur so vor oder wird die Welt immer verrückter? Neben den klassischen Ost-West-Konflikten seit den 50-er Jahren werden nun auch die religiösen Fanatiker immer bedeutender. Die Auswirkungen (Flüchtlingsstrom) verändern die Welt!

"Only bad news are goog news!": Einseitige und übertriebene Berichterstattung wird zur Normalität. Die Anleger werden über Angst und Gier zum Handeln regelrecht gezwungen. Mit jeder Transaktion wird schließlich Geld verdient. Langfristanleger in Aktien bringen kein Geld!

Fazit:Der Anleger muss mit der neuen Normalität von starken Schwankungen (Achterbahnfahrt) emotional und strategisch umgehen lernen! Warum nicht davon profitieren?